Automatisiertes Fahren bei Nässe und Regen – wie gut werden Fahrbahnmarkierungen erkannt?

Automatisiertes Fahren bei Nässe und Regen - Tests auf dem Digitrans Testcenter

Besonders im Bereich des autonomen Fahrens, ist es wichtig, dass das Fahrzeug Fahrbahnmarkierungen optimal erkennt. SWARCO Road Marking Systems hat gemeinsam mit Forschern der Johannes Kepler Universität Linz die maschinelle Erkennbarkeit von Fahrbahnmarkierungen bei unterschiedlichen Bedingungen auf dem Digitrans Testcenter in St. Valentin getestet.

Herausforderungen bei Schlechtwetter

Schlechtes Wetter erschwert das Autofahren deutlich. Fahrer müssen mit eingeschränkter Sicht zurechtkommen und längere Bremswege einkalkulieren. Höchste Konzentration und eine angepasste Fahrweise sind in solchen Situationen entscheidend. Gut sichtbare Bodenmarkierungen sind besonders bei schlechten Sichtverhältnissen, sowie regennasser Fahrbahn eine enorme Unterstützung. Sie sorgen für bessere Orientierung – sowohl für Mensch als auch Maschine.

Auswirkungen auf maschinelles Sehen

Im Hinblick auf automatisiertes Fahren und autonome Fahrzeuge stellte sich SWARCO Road Marking Systems daher die Frage: Wie gut können automatisierte Fahrzeuge Fahrbahnmarkierungen bei widrigen Wetterbedingungen erkennen? Dazu führte der weltgrößte Systemanbieter für Straßenmarkierungen gemeinsam mit Forschern vom Lehrstuhl „Nachhaltige Transportlogistik 4.0“ der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) entsprechende Tests durch.

Die Forscher nutzten für die Testreihe das Digitrans Testcenter für automatisiertes Fahren in St. Valentin (Österreich). Aufbauend auf eine Testreihe bei schönem Wetter wurde die Detektierbarkeit von Standard- und High-Performance-Markiersystemen untersucht.

Die getesteten Markierungssysteme

Das High-Performance-Markiersystem auf der Digitrans Teststrecke in St. Valentin besteht aus einer Kaltplastik-Strukturmarkierung mit SWARCO SOLIDPLUS Premium-Reflexglasperlen – das Standardsystem aus einer Kaltspritzplastik-Glattstrichmarkierung mit Standardperlen. Die Erkennbarkeit dieser Markierungen wurde auf trockener und nasser Fahrbahn sowie bei unterschiedlich intensivem Regen getestet.

Für die regnerischen Verhältnisse sorgte die neue Outdoor-Beregnungsanlage, die naturgetreuen Regen auf Knopfdruck erzeugen kann. Die Outdoor-Beregnungsanlage auf der Teststrecke in St. Valentin ist in Europa bis dato einzigartig. Sie ermöglicht, dass die Sensoren, die in automatisierten Fahrzeugen für die Umgebungserfassung zuständig sind, effizienter unter realen Niederschlagsbedingungen getestet und optimiert werden können. Den künstlich beregneten Streckenabschnitt fuhr das JKU-Testfahrzeug auf mehreren Fahrspuren in beide Richtungen ab. Im Fahrzeug verrichtete ein frei am Markt verfügbares kamerabasiertes Fahrerassistenzsystem seinen Dienst. Zusätzlich wurden Daten durch drei LiDAR-Sensoren (LiDAR = Light Detection and Ranging) erhoben.

Nasse Verhältnisse, schwierige Sichtbedingungen: In solchen Situationen zeigen High-Performance-Markierungssysteme mit SWARCO SOLIDPLUS Reflexglasperlen ihre Stärke bei Tests am Digitrans Testcenter für automatisiertes Fahren in St. Valentin.
© SWARCO Road Marking Systems

Die einzigartige Outdoor-Beregnungsanlage am Digitrans Testcenter für automatisiertes Fahren in St. Valentin, welche naturgetreuen Regen einfach auf Knopfdruck erzeugen kann.
©DigiTrans GmbH

Erste Erkenntnisse der Tests

Aus den gewonnenen Sensordaten errechnete das Fahrassistenzsystem eine Erkennungswahrscheinlichkeit für die vorhandenen Markierungen. „Der erste Blick auf die Daten verrät, dass bei nasser Fahrbahn die High-Performance-Markierungen mit SWARCO SOLIDPLUS gut detektiert werden kann. Diese werden im Vergleich zu den Standardmarkierungen mit einer um bis zu 30 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit durch das kamerabasierte System erkannt“, fasst Friedrich Wiesinger, Team Leader in der global vernetzten Forschungsabteilung „Center of Competence“ von SWARCO Road Marking Systems, die ersten Erkenntnisse zusammen.

Doch bei diesen ersten Eindrücken soll es nicht bleiben: Die Forschungspartner arbeiten bereits an den exakten Auswertungen der gewonnen Daten der Tests auf der Teststrecke in St. Valentin.

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